Beiträge zum Stichwort 'Römer'

Stil- und Frisurenkunde: Die alten Germanen

  • Veröffentlicht am Februar 17, 2010, Uhrzeit: 8:48 pm

Die alten Germanen sind in die Zeit etwa 1600 v. Chr. bis 800 n. Chr. einzuordnen und lebten im Norden Europas. Künstlerische Überbleibsel gibt es aus der Bronzezeit, so fand man kreisförmigen Schmuck auf Geräten, Waffen oder Gürtelplatten. germanische Sitten und Bräuche sind geschichtlich recht eng mit der Kultur der Römer verknüpft, da im Zuge der germanischen Völkerwanderung germanische Heerführer die Befehlshoheit über römische Legionen hatten. Somit vermischten sich im Laufe der Jahrhunderte teilweise germanische und römische Kultur.

Zur Körperpflege der alten Germanen:

Die alten Germanen waren bereits bekannt für ihre Sauberkeit, so stellten sie bereits Seife aus Wollfett und Holzasche her. Das lange Haupthaar galt zu dieser Zeit als Symbol der Freiheit. Daher wurde den Sklaven, Kriegsgefangenen und unehrenhaften Menschen der Kopf einfach kahl geschoren. Bzgl. Der Haarkultur gab es das religiöse Ritual der Germaninnen, ihr langes Haar den Göttern zu opfern. (Auch heute ist ja der geschorene Kopf der Mönche bekannt, wobei man hier vermuten kann, dass dieser Ritus noch ein Überbleibsel der damaligen Zeit darstellt). Die alten Germanen besaßen bereits Badehütten am Rande der germanischen Siedlungen, wobei die Haut mit Seife gereinigt und mit Lanolin gepflegt wurde. Kosmetische Mittelchen lernten die Germanen allerdings erst von den Römern kennen. Was die Germanen allerdings zur täglichen Körperhygiene verwendeten waren bspw. Ohrlöffel Gegenstände zur Nagelpflege, Pinzetten zum Auszupfen überflüssiger Haare und eben schön verzierte Kämme und Stielkämme aus Holz oder Bronze zum Frisieren des germanischen Haares.

Die Frisur der Frauen der alten Germanen im Überblick:

Die germanische Frau hatte langes weizenblondes bzw. rotblondes Haar. Sie trug es lose in der Mitte gescheitelt oder kunstvoll geflochten und mit einem Wollnetz im Nacken zusammengenommen. Zum Ziehen der schmalen Scheitellinie verwendeten die Germanen einen so genannten „Scheitelnagel“. Dies entsprach einem Gerät aus Holz oder auch Bronze, welches etwa unserem heutigen Stielkamm gleicht. Festgehalten wurde das Haar dann mit einem Bandreifen oder einem Metallreifen. Ebenfalls wurden Zöpfe, die über die Brust herab fielen aus dieser Zeit bekannt. Zur Verzierung der der doch recht schlichten Frisurenmode wurden kunstvoll verzierte Einsteckkämme eingesetzt. Zur Haarbleiche setzte die germanische Frau Vermutungen zufolge seifenartige Beize aus geronnener Milch und Kalklauge ein.

Die Frisur des Germanen im Überblick:

Der germanische Mann trug ebenfalls loses Haar, welches bis auf die Schultern fiel. Oftmals war das Haar auch abgebunden und nach hinten den Rücken herabhängend.Der Bart war in der Bronzezeit meistens glatt rasiert, modern hingegen in der Eisenzeit (ab etwa 800 v. Chr.) war allerdings ein gepflegter Vollbart. Die Ostgermanen, nördlich des Schwarzen Meeres beheimatet, setzten ihr Haar Legenden gemäß ganz clever und pragmatisch als Polster gegen Waffenhiebe ein. Sie flochten nämlich ihr Haar in mehreren Zöpfen zur rechten Kopfseite herüber, so waren sie gut gegen Hiebe gepolstert. Verschiedenen Quellen zufolge färbten sich einige Germanen vor den Schlachten gegen die Römer die Haare rot, um diesen Furcht und Schrecken einzujagen und sie damit in die Flucht zu schlagen. Diese rote Farbe wurde mit einer seifenartigen Paste aus Holzasche und tierischem Fett hergestellt.

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Stil- und Frisurenkunde: Die alten Römer

  • Veröffentlicht am Februar 7, 2010, Uhrzeit: 6:01 pm

Da Griechenland etwa v. Chr. – 500 n. Chr. von den Römern erobert wurde, setzte sich die Kultur und Künste, und damit auch die Körper- und Frisurenkultur zumindest teilweise bei den alten Römern fort. Die Zeit der alten Römer teilt sich in die Phasen der Republik und der Kaiserzeit auf.

Zur Körperpflege der alten Römer:

Reiche Römer verbrachten viel Zeit mit der Körperpflege und versuchte seinen Körper mit Schwitzbädern, Salbungen, Bädern in Ziegen- oder Eselmilch und Massagen gesund und schön zu erhalten. Auch das Epilieren, also das Zupfen überflüssiger Körperbehaarung wurde bereits damals, wenn auch durch zuständige Sklaven, durchgeführt. Für die Gesichtspflege verwendeten die wohlhabenden Römer und Römerinnen Rezepturen, in denen beispielsweise auch Früchte und Wein verarbeitet wurden. Kunstvoll hergestellte Salbgefäße und Parfümbehälter bestanden aus Elfenbein, Bergkristallen und Halbedelsteinen. Verschlossen wurden diese z.B. luftdicht mit Bienenwachs. Im Gegensatz zur Republik wurden Puder, Schminke und Lippenstift in der Kaiserzeit ziemlich  reichlich verwendet. Sogar die römischen Männer ließen sich zu festlichen Anlässen, insbesondere dann, wenn sie als siegreiche Imperatoren in Rom einzogen, schminken.

Die Frisur der Frauen im alten Rom im Überblick:

Die Dame des alten Roms trug in der Zeit der Republik (ca. 500 bis 30 v. Chr.) ihr langes Haar in Form einer Knotenfrisur mit Wollnetz. Später wurden die Netze aus echtem Menschenhaar gefertigt. Gekennzeichnet war die Zeit aber von ständigem Wechsel in der Mode und den zugehörigen Frisuren. Wenn nicht schon in der Zeit der Republik, dann spätestens in der Kaiserzeit traten zwei Frisurvarianten, der Tituskopf (kurzhaarige Lockenfrisur) und eine der Zeit formvollendete Flechtfrisur (heute kaum mehr nachzuformen) mit einem Haarersatzteil immer wieder auf. Kombiniert wurden diese Frisuren mit Schlangenlocken oder aufgesteckten Nackenhaaren. Auch blonde oder hennarote Perücken, die zum Teil täglich gewechselt wurden, kamen zum Einsatz.

Zur Haarfarbe kann man sagen, dass Blond eine der Modefarben der damaligen Zeit war. Aufgehellt wurden die Haare mit beizender Seifenpomade aus Germanien oder durch das Haarewaschen mit alkalischer Birkenasche und Meereswasser. Auch Eigelb, Kamillenblüten und Safran wurden mit verwendet. Das Haar wurde anschließend versucht in der Sonne zu bleichen. Um eine rotblonde Wirkung der Haarfarbe herbeizuführen bzw. zu verstärken wurde das Haar tatsächlich mit Goldstaub überpudert. War das Haar zu dunkel zum Blondfärben, wurde in der damaligen Zeit einfach den germanischen Sklaven das helle Haupthaar abgeschnitten und zu Perücken verarbeitet oder den römischen Herrinnen ins römische Haar eingeflochten. Ausdruck des Reichtums und des gesellschaftlichen Standes war eine reichliche Auswahl an blonden oder hennafarbenen Echthaarperücken. Zur Färbung der Haare wurden Nussschalen für dunkles Haar, Quittensaft für blondes Haar und Henna für rötliches Haar eingesetzt. Zur Haarformung soll Schilfrohr und ein aus Bronze oder Eisen gefertigtes Rohr (Calamistrum) gedient haben. Dieses kannten bereits die alten Griechen. Lockenhaare wurden hergestellt, indem angefeuchtetes Haar über das Calamistrum gewickelt wurde. Danach wurde der Kupfer- oder Bronzestab erhitzt und in das Rohr hinein geschoben. Es entstand eine „Calamistrumwelle“.

Der Haarschmuck bestand zu der damaligen Zeit aus Knochen, Elfenbein und edlen Hölzern, Gold, Silber und Bronze, Lorbeer, Efeu oder Weinranken.

Die Frisur des Mannes im alten Rom im Überblick:

Die Römer aus der Zeit der Republik trugen einen Vollbart und volle Haarpracht. In der Kaiserzeit hingegen war genau das Gegenteil angesagt. Der etwas höhere römische Bürger ließ sich mit eisernen Rasiermessern den Kopf in einer Rasierstube zur Glatze rasieren. Das niedere Volk hingegen behielt weiterhin den Bart. So war der Klassenunterschied offensichtlich. Das Haar war aber kurz geschnitten und ohne Scheitel gehalten. In der späteren Zeit des Kaiserreiches allerdings wurde das Haar von vielen Männern wieder gekraust und gelockt getragen. Kinn- und Schnurbart waren gepflegt. Der Kopfschmuck der Männer bestand je nach Jahreszeit bei kriegerischen Festlichkeiten aus Gebinden mit  Efeu, Blumen, Lorbeer, oder Weinranken.

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